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Hersteller / Vertrieb |
Weitere |
Infos |
Preis |
Applied Acoustics |
Modularer Physical Modeling Synth /Effektgerät (Standalone/Plugin) |
Windows 98SE, ME, 2000, XP: ASIO, DirectX, DXi, MME, VST, WDM |
€ 399 |
RIDI Multimedia |
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Mac ab OS X 10.2: CoreAudio, CoreMIDI, RTAS, VST |
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Die kanadische Firma Applied Acoustics ist seit längerem bekannt für ihre
ausgefeilten virtuellen Instrumente. Man denke nur an den Lounge Lizard und
seinen exzellenten Nachfolger Lounge Lizard 2 und das Multitalent Tassman.
Wer damit noch nicht vertraut ist: Tassman ist ein modulares System, das auf
der Physical Modeling-Technologie aufgebaut ist und in dem man ähnlich wie
in Reaktor aus verschiedenen Einzelteilen eigene "Maschinen" bauen kann,
indem man Komponenten auswählt und diese verkabelt. Es steht aber auch eine
große Auswahl an "fertigen" Geräten und Presets zur Verfügung, anhand derer
ich dieses Plug-In auf Herz und Nieren testete (auf einem PowerBook G4 unter
OS X 10.3).
Tassman ist, wie schon erwähnt, ein baukastenartiges System. Daraus
resultiert eine große Anzahl an möglichen Anwendungsbereichen. In Tassman 4
kommen zu den schon bekannten Synthi-Instrumenten und Stepsequenzern noch
die Kategorie Effekte hinzu. Hiermit kann man den Tassman als Effektgerät in
den Sequenzer einbinden oder in Echtzeit spielen.
Die Synth-Sounds sind nach wie vor einfach umwerfend. Kinderleicht kann man
mit den bestehenden Soundmodulen warm klingende Flächen bauen, fette
Orgelsounds stehen genauso zur Verfügung wie abgefahrene, spacige Pads. Hier
macht dem Tassman kaum jemand was vor. Durch seine Einbindung in VST- sowie
AudioUnit Umgebungen (Mac) stehen einem alle (Sequenzer-) Welten offen.
Ein heißer Tip ist z.B. der Bassosphere - ein spooky klingendes
Flächenmonster. Auch die Combos bzw. Organs sind z.T. sehr gelungen. Allen
Instrumenten gemein ist ein sehr druckvoller Sound.
Die Bedienoberfläche ist übersichtlich, alle Presets sind mit einem Blick
auf dem Bildschirm zu sehen und können, wie vom Finder gewohnt, auf- und
zugeklappt sowie per Drag&Drop aktiviert werden:
Als technisch versierter Computeruser kann man sich auch die
Instrumente per "Drag and Drop" aus Bausteinen zusammensetzen und
so Eigenkreationen entwerfen. Dies geschieht im sog. "Builder",
der das gerade geöffnete Instrument in seinen Einzelteilen darstellt
und zu dem man über einen Button namens "Builder" direkt über dem
jeweiligen Instrument gelangt:
Die neue Sound/Instrument/Presetlibrary verschafft einem einen sehr guten
Überblick über die Tassman'schen Fähigkeiten und für viele genügen wohl die
vorhandenen Sounds (die man ja nach Lust und Laune anpassen und abspeichern
kann) bzw. die Module in der User Library auf der AAS-Webseite für die
tägliche Arbeit mit dem Tassman.
Die für mich interessanteste Neuerung ist die Möglichkeit, Tassman in einer
Hostanwendung als Echtzeit-Effektprozessor einzusetzen. Dies ist ja in
Cubase, Logic und seit Live 4 auch in Abletons feinem, bühnentauglichen
Sequenzer möglich und funktioniert in allen Programmen recht reibungslos.
Der CoreAudio-Standard auf dem Mac funktioniert wirklich gut und ist schon
jetzt zumindest gleichwertig zur VST-Schnittstelle, die jedoch - mit Live 4
und Tassman 4 getestet - ebenfalls hervorragend funktioniert.
Eine weitere, nicht zu vernachlässigende Verbesserung scheint in der CPU-
Last implementiert worden zu sein - jedenfalls verbraucht der "Neue" weniger
Ressourcen auf meinem Powerbook als die Version 3.1 - allerdings braucht er
doch ein bisschen Zeit, um neue Module zu Laden; dies ist aber höchstens
beim Umschalten auf der Bühne kritisch. Zu beachten ist, dass die Mac-
Version des Tassman einen G4 Prozessor benötigt.
Auf der Website von Applied Acoustics gibt es für registrierte User zum
kostenlosen Download zusätzliche Module/Effekte und auch den Tassman FX Pack,
die ich nur wärmstens empfehlen kann.
Alles in Allem ist der Tassman 4 ein sehr gelungenes Update mit einigen
fundamentalen Verbesserungen und sowieso ein "Muss" für alle Tassman 3-User.
Absolut professionelle Sounds, die neue Audio-Echtzeitbearbeitung, das
logische Interface, die Möglichkeit, seine eigenen Instrumente zusätzlich zu
den (hervorragenden) mitgelieferten zu bauen und seine Vielseitigkeit machen
dieses Plug-in bei einem empfohlenen Verkaufspreis von 399 € zur
allerersten Wahl sowohl für Sounddesigner als auch für Keyboarder, die
sowohl "traditionelle" wie hyperfuturistische Sounds benutzen - denn Tassman
ist als Standalone-Version auch wegen seines stabilen Betriebs
uneingeschränkt für den Betrieb mit Laptop auf der Bühne zu empfehlen.
Pro
- Sound
- Vielseitigkeit
- Anpassbarkeit
- Schnittstellenunterstützung
- Stabilität
Kontra
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