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(Mit freundlicher Genehmigung von Dan Suter) Dies ist eine Auswahl von Geräten, die mir persönlich gut gefallen und meines Erachtens in ihrer Preisklasse zu den empfehlenswerten Geräten gehören. Das soll nicht heißen, dass es nicht weitere sehr gute Geräte gibt. Die Kompressoren sind nach Preisklasse geordnet und fangen beim günstigsten Gerät an. Die angegebenen Preise sind Richtpreise und können ohne Weiteres einige DM 100.- abweichen von den momentanen Verkaufspreisen. Ein sehr unscheinbares Gerät mit ungeahnten Qualitäten! Der Kompressor ist in stereo ausgeführt, kann somit 1 mal stereo oder 1 mal mono
verarbeiten, jedoch nicht 2 mal mono. Die Parameter sind klassisch: Threshold, Ratio,
Attack, Release und Gain. Zusätzlich verfügt er über 2 Druckknöpfe (die nicht knacksen) für
Bypass und Super Nice. Das Gerät wird in Europa nicht vertrieben, kann jedoch direkt vom Hersteller in den USA bestellt werden und kostet $200,- Nun zu einem Gerät, das ganz anders
arbeitet. Der Dynamaxx hat nicht die klassischen Parameter, sondern Pro
Kanal nur 3 Potis und 3 Schalter (plus ein Schalter für Stereolink). Der
Dynamaxx ist ein "Vollautomat", bei dem man die Art der Kompression
wählt (normal ohne gedrückten Knopf, Soft Limit, Effect Compression oder beide
zusammen für besonder agressive Arbeitsweise) und danach mit dem Poti
Compression "in den Effekt reinfährt". "Der DynaMaxx ist ein einfach zu bedienender Kompressor/Limiter/De-Kompressor, der selbstständig die Einstellungen optimiert. Er kann sowohl sehr unauffällig arbeiten, als auch mit dramatischen und kreativen Kompressionseffekten aufwarten. Im DynaMaxx sind die Zeitkonstanten auf musikalische Weise automatisiert. Er passt sich intelligent an das Eingangssignal an und optimiert ständig alle Parameter. So werden für jeden Moment in der Musik optimale Bearbeitungsergebnisse erzielt" Die Beschreibung von SPL ist ziemlich
korrekt, und in vielen Fällen erreicht man mit dem Dynamaxx sehr gute
Ergebnisse, die mit einem herkömmlichen Kompressor einiges an Fachverständnis
und Einstellungsarbeit erfordern. In einigen Fällen würde ich jedoch gerne
tiefer in die Parameter eingreifen können, z.B. beim Bearbeiten von perkussivem
Material oder auf der Summe. Der Dynamaxx kostet offiziell über DM 1000.-, ist aber häufig für einiges weniger zu bekommen. Der Joemeek SC2.2 ist wiederum eine ganz
andere Art von Kompressor, dessen Klang stark vom Prinzip "Optokoppler"
bestimmt ist. Der Joemeek versteht sich eher als Klangformer und weniger als
Begrenzer. Die Bedienungselemente funktionieren ein wenig anders als beim klassischen Kompressor. Zur Verfügung stehen: Input Gain, Slope (off und 5 Stufen), Compression, Attack, Release, Output Gain on/out. Slope entspricht der Ratio. Da der Joemeek jedoch eher ein Softknee-Kompressor ist, sind die Ratios sehr unterschiedlich und werden auch nicht in festen Verhältnissen angegeben. Je grösser die Zahl ist, desto höher ist auch die Ratio (der SC2.2 hat 5 Stufen). Input Gain und Compression arbeiten
zusammen. Je stärker mit Input Gain verstärkt wird, desto weniger muss
Compression aufgedreht werden, bis der Regelkreis reagiert. Compression ist eine
Art "Threshold verkehrtherum", man verstärkt also das Regelsignal. Attack und Release verhalten sich typisch, wobei keine sehr schnellen Regelzeiten möglich sind. Der in/out-Schalter wirkt sich nur auf den
Regelkreis aus, auch in der Out-Stellung sind Input Gain und Output Gain
wirksam. Der Joemeek reagiert sehr angenehm auf
Stimmen und Einzelsignalen wie Gitarre, Bass oder Rhodes, für perkussive
Sounds finde ich ihn gelegentlich zu langsam, er kann jedoch dem Signal einen eigenen
Klang geben, der natürlich Geschmackssache ist. Wenn die Bedienungselemente ihrem Gerät nicht exakt entsprechen, wundert mich dies nicht. Den SC2.2 gibt es in diversen, leicht variierenden Versionen. Der SC2.2 ist für zwischen DM 1500.- und DM 2000.- zu haben. Für dieses Geld kann er eigentlich nicht sehr viel (kein Sidechain, nicht dual-mono), dafür hat er einen Sound, den man sonst nicht bekommt und der gefällt. Der art Pro VLA ist meines Erachtens ein
günstiger Weg zum "Vintage-Touch". Somit stehen folgende Parameter zur Verfügung: Threshold, Ratio, Output, Attack (fast/auto), Release (fast/auto), Bypass, Meter Input/Output, Sterolink Es gibt also viel zu schalten und wenig zu regeln. Speziell ist, dass zusätzlich zum VU-Meter, welches zwischen Input und Output umschaltbar ist, eine weitere LED-Kette für die Pegelreduktion existiert - schön. In den Autostellungen reagiert der
Kompressor immer ziemlich unauffällig. Mit "fast" wird der Wunsch
nach schnellen Regelzeiten nur zum Teil erfüllt, der Kompressor bleibt
gutmütig. Trotz der ziemlich üppigen Parametrisierung ist der Pro VLA relativ "einseitig", die Bearbeitungen sind immer eher weich und unauffällig, der Klang wird meist runder, weicher, "analoger", verliert jedoch gelegentlich ein wenig an Differenziertheit. Im Zusammenhang mit viel Digitalem Equipement kann der Pro VLA jedoch häufig genau das bringen, was dem Sound fehlt. Dabei ist er auf fast allen Quellen gut einzusetzten und wirkt explizit als "Vintagizer". Preislich ist der Pro VLA zwischen DM 1300,- und DM 2000,- zu bekommen. Wenn man bereit ist, einiges mehr für einen Kompressor auszugeben, kann der TLAudio C1 ein interessantes Gerät sein. Neben seinen ausgezeichneten Leistungen als Kompressor bekommt man hier noch einen vollwertigen Preamp, der neben Mikrofonsignalen (mit Phantomspeisung und Hochpass) auch für den direkten Anschluss von Elektrogitarren und Bass etc. geeignet ist. Der C1 arbeitet mit einer Mischung aus
Halbleiter und Röhrentechnologie, was auch so klingt. Einerseits ist der
Grundcharakter immer rund und warm, andererseits verliert das Signal nie an
Präzision und Transparenz. Wenn einem der weiche Sound vom art Pro VLA zuviel
des Guten ist, liegt man beim C1 genau richtig. Die Parameter dieses Kompressors sind klassisch: Threshold, Ratio, Attack, Release, Gain, Stereolink. Hinzu kommen die Elemente der Vorstufe: Input Gain, Source (Mic,
Line, Instrument), Highpass, Phantompower. Auch ein Sidechain ist vorhanden. Die Regelzeiten sind halbautomatisch, der
C1 kann zwar wie ein klassischer Kompressor eingestellt werden, die Zeiten
werden jedoch zusätzlich programmabhängig nachgeregelt, was viele Settings
zulässt, jedoch hilft, ein musikalisches Resultat zu bekommen. Der C1 hat alles, was ein grosser Kompressor braucht, er liegt "zwischen den Welten", was aber nicht nach Kompromiss klingt. Das Gerät ist sehr universell einsetzbar und hat einen edlen Sound, was den ca. DM 4000,-, welche man dafür ausgeben muss, entspricht. Amek 9098 Dual Compressor / Limiter Nun wirds langsam "Highend". Wer träumt schon nicht von einem Neve... und der Amek ist ein "neve". Zuerst einmal zu den Fakten: Der 9098 ist ein Kompressor der
klassischen Bauart mit einem zusätzlichen Limiter, Hardknee/Softknee-Umschaltung
und Sidechain. Rubert Neve lässt sich jedoch nicht gerne in seine Karten
schauen, daher weiß ich nicht, ob der 9098 mit Optokoppler arbeitet... Vom Sound
her würde ich darauf schließen. Kritikpunkte: Auf der Summe klingt der 9098 sehr angenehm, starke Verdichtungen sind jedoch nicht möglich. Seinen Preis von über DM 5000,- ist er sicher wert. Preislich in etwa gleichauf mit dem
Amek 9098, ist der dbx 160SL das Flagschiff von dbx. Selbst die
Bedienungsoberfläche zeigt, dass hier nicht gespart wurde. Neben dem VU-Meter gibts eine Armada an
LEDs. So zeigen 3 LEDs über dem Threshold an, ob der Kompressor unterhalb der
Schwelle ist (grün), im Knee (gelb, nur bei overeasy) oder über der Schwelle
(rot). Diese Anzeige ist wirklich sehr angenehm und praxisgerecht, man kann
damit den Kompressor eigentlich "taub" einstelllen. Trotz dieser Fülle an Bedienungselementen kann man mit dem dbx sehr schnell und komfortabel arbeiten. Der dbx klingt nie ganz so weich wie der Amek, durfte wohl aber der universellste Kompressor von allen sein. Mit wenigen Worten: knallig, transparent, 3D-Sound, laut, eine Droge! Das Geheimnis vom dbx dürfte, neben dem exzellenten, superschnellen VCA (mit über 120dB Dynamik), in der Kombination der Auto-Schaltung, Overeasy und dem Peakstopplus-Limiter liegen. Auf perkussivem Material und auf der Summe kenne ich nichts, das dem 160SL nur annähernd das Wasser reicht. Die Autoschaltung arbeitet extrem gut, das Signal bleibt impulsiv, gewinnt enorm an Tiefe, wird dichter und trotzdem nicht flach. Der Limiter mit Peakstopplus hält wirklich alles und hilft mit seinem Softknee, zusätzlich zu verdichten (der Limiter arbeitet dabei schon, bevor die LED rot leuchtet. Auf der Summe klingt der harte Bereich des Limiters nicht mehr angenehm). Im manuellen Betrieb sind die Regelzeiten geradezu absurd schnell, alles vor "12 Uhr" ist schneller als nahezu alle anderen Kompressoren bei Linksanschlag. Dies kann natürlich bei tieffrequenten Signalen zu Verzerrungen führen, man muss sich hier angewöhnen, mit Stellungen nach "12 Uhr" zu arbeiten. Auch im manuellen Modus arbeitet der 160SL mit einer leichten Automatisation der Regelzeiten (dies ist durch öffnen des Gerätes mit 2 Druckschaltern zu ändern, diese leichten Regelungen der Zeit sind jedoch nicht bemerkbar.). der dbx 160SL ist ein absolutes "Hitech-Gerät" mit einer herausragenden Verarbeitung, das, wenn es von einem kleineren Hersteller wäre, warscheinlich kaum für einen 4-stelligen Betrag erhältlich wäre. In Anbetracht des Gebotenen ist der Preis von ca. DM 5000,- geradezu günstig.
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Autor: Dan Suter |
Ein Service von MEMI-Makers. |